Die Entwicklung unseres Buddy-Projekts
„Aufeinander achten. Füreinander da sein. Miteinander lernen.“
Dies sind die wesentlichen Ziele des Buddy-Projekts, die wir an unserer Schule zur Förderung des sozialen Lernens und zur Partizipation der Kinder in unserem Schulleben seit 2012 versuchen umsetzen. Da gerade die Hofpause ein ganz wichtiger Bestandteil für die Kinder ist, haben wir das Buddy-Projekt zunächst in diesem Bereich gestartet.
Begonnen hat alles mit einer Umfrage über die Pause, in der die Kinder ihre Wünsche und Ziele formulierten. Es kristallisierte sich schnell heraus, dass sich die Kinder häufig in der Pause langweilen und nach mehr Spielmöglichkeiten suchten. Aufgrund dessen starteten wir eine weitere Umfrage in Bezug auf die Auswahl neuer Spielgeräte. Dank der aktiven Unterstützung durch Herrn Stenger, den Mitgliedern des Ortsbeirates sowie der Kreissparkasse Limburg konnten im Zuge dessen damals Spielgeräte im Wert von 750 Euro angeschafft werden. Der Förderverein finanzierte zudem die Fortbildungen für unsere Lehrkräfte, die das Buddy-Projekt betreuen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle!
Hochmotiviert von dem Anblick der vielen neuen Spielgeräte, trafen sich nach den Sommerferien 2012 die Kinder der Klassen 3, 4a und 4b zum Ideen-Austausch. Diese Klassen sollten zunächst mit der Spielzeugausleihe beginnen und in den Jahren darauf die Kinder der nachfolgenden Schuljahre ausbilden. Wir teilten den älteren Grundschülern von Anfang an mit, dass die Organisation und Durchführung der Spielzeug-Ausleihe allein in ihrer Verantwortung liegt. Gemeinsam arbeiteten die Kinder Regeln heraus und planten an der Gestaltung unseres Projektes mit, so dass wir am 19. November 2012 zum ersten Mal an unserer Schule Spielsachen für die Hofpause ausleihen konnten.
Seit dem Schuljahr 2013/14 gibt es eine Buddy-AG. Hier werden Kinder dazu ausgebildet, neben der Spielzeugausleihe auch selbstverantwortlich Streitsituationen in der Pause zu schlichten. Uns ist es ein hohes Anliegen eine Streitschlichterkultur an unserer Schule aufzubauen. Mittlerweile haben wir an unserer Schule einen eigenen Buddy-Raum, in dem in aller Ruhe Mediationen durchgeführt werden können. Um unseren Buddy-Kindern Wertschätzung für ihre hervorragende Arbeit entgegenzubringen, präsentieren sie sich regelmäßig auf unseren Schulveranstaltungen, wie z. B. der Einschulungsfeier. Hier stellt sich die Buddy-AG den neuen Erstklässlern vor und berichtet über ihre Arbeit und ihre Aufgaben an unserer Schule. Ein besonderes Highlight dieses Jahr war der Besuch im staatlichen Schulamt im Weilburg im Juni.
Im nächsten Jahr möchten wir das Projekt in den Unterrichtsbereich ausweiten und herausfinden, in welchen Bereichen sich die Kinder Veränderungen, Beteiligung oder mehr Zusammenarbeit wünschen.
Der Buddy-Ausflug ins Schulamt am 26. Juni 2018
Wir sind morgens schon ganz früh mit der gesamten Buddy Gruppe von der Schule aus zum Bahnhof in Eschhofen gegangen. Dort sind wir dann mit dem Zug nach Weilburg gefahren. Hier hat man die Aufregung schon so langsam gemerkt. Jeder hat seinen Text geübt und wollte alles perfekt machen – bei der Präsentation. Irgendwann war es so weit. Der Zug hielt in Weilburg. Mit einer anderen Buddy-Gruppe machten wir uns auf den Weg zum Schulamt. Was wir noch nicht ahnten, war, dass wir einen riesigen und steilen Berg hochgehen mussten. Oben angekommen sahen wir auch schon bald das Schulamt. Wir gingen rein und uns empfing eine Betreuerin vom Staatlichen Schulamt. Gemeinsam gingen wir zu dem Raum, in dem alles stattfinden sollte. Vor der Tür stand ein riesiges Buffet. Jeder hätte sich am liebsten gleich davon etwas genommen. Aber das Buffet war natürlich noch nicht eröffnet. Naja, kurz darauf fing das Abenteuer auch schon an. Uns begrüßten zwei nette Damen. Erst erklärten sie alles, z.B. wie der Tagesplan aussieht und so weiter. Das erste was auf dem Programm stand, war eine Kennenlernrunde. Dort fragten uns die Lehrerinnen verschiedene Sachen wie: Wann seid ihr heute Morgen aufgestanden oder wie lange war eure Anreise und welche Buddys seid ihr. Bei dem zweiten Punkt stand ein gemeinsames Frühstück an. Es gab Brötchen, Obst und Gemüse, Salami, Käse und sogar Schokolade. Das hat etwa eine halbe Stunde gedauert. Danach musste jede Buddy-Gruppe ihr Projekt vorstellen. Es gab jede Menge Fußball-Buddys, Toiletten-Buddys und uns mit den Streitschlichter-Buddys. Aus unserer Gruppe hat jeder etwas gesagt. Wir waren in verschiedenen Gruppen, die erste hat uns vorgestellt und etwas über unser Buddy-Projekt gesagt, die nächste über die Ausleihe und die letzte hat etwas von unserem Buddy-Raum erzählt. Dazu haben wir schöne bunte Plakate gestaltet. Dann mussten wir uns leider schon von den anderen Gruppen verabschieden. Es war schon spät. Also gingen wir den ganzen Weg wieder zurück. Am Bahnhof haben wir dann erstmal auf den Zug gewartet und sind dann schließlich nach Hause gefahren. Im Zug haben wir uns dann erstmal gefreut, dass unsere Präsentation so gut geklappt hat. Wir waren uns alle einig, der Buddy-Ausflug war ein richtiger Erfolg. -geschrieben von Annalena und Lena; ehemals Klasse 4b-
Das buddY-Projekt, Grundschüler übernehmen Verantwortung in ihrer Schule
In Weilburg haben sich vier Buddy-Grundschulen aus dem Lahn Dill Kreis und dem Kreis Limburg Weilburg am Staatlichen Schulamt in Weilburg getroffen, um sich über ihre BuddY-Projekte auszutauschen.
Das buddY-Programm zeigt neue Wege auf, Problemen im Schulalltag konstruktiv zu begegnen. In Projekten, die von der Schülerschaft in Kooperation mit den Lehrkräften individuell auf die Schulen zugeschnitten sind, übernehmen Schüler z.B. Patenschaften für jüngere Mitschüler, helfen anderen beim Lernen oder engagieren sich im sozialen Miteinander. Auch im Unterricht und in den Pausen werden die Fähigkeiten der Schüler genutzt und gefördert, etwa wenn sie als „Chef für eine Aufgabe“ eigenverantwortlich tätig sind.
Die Grundschulen sind derzeit Teilnehmer der Buddy Prozessentwicklungsgruppe Mittelhessen, welche durch das Projekt Gewaltprävention und Demokratielernen (GuD) organisiert wird. GuD hat in Kooperation mit Verein „Verantwortung statt Gewalt“ das erste Netzwerktreffen der Schülerbuddys ermöglicht.
Die bis zu 10 Schüler und Schülerinnen der jeweiligen Schulen präsentierten ihre Projekte es entstand eine angeregte Diskussion zur Umsetzbarkeit und dann konnten die neuen Ideen der Anderen sofort als Anregung mitgenommen werden. Gemeinsame Übungen und ein knackiges Frühstück rundeten den erfolgreichen Vormittag ab.
Beteiligt waren die:
– Eschilishov Schule Eschhofen: Streitschlichter-buddys, Spiele-Ausleihe
– Grundschule Naunheim: Fußball-buddYs, Streitschlichter-buddYs
– Grundschule Weilmünster: Streitschlichter-buddys, Pausen-buddYs
– Grundschule Ellar-Hintermeilingen: Streitschlichter-buddYs, Spieleausleih-buddYs
(Weilburger Tageblatt im August 2018)